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Donnerstag, 21. Oktober 2010

Schock!!

Der gestrige Probennachmittag hat die alten Mauern der Halle zum Erbeben gebracht. Inhaltlich hatten wir uns einer Stelle genähert, in der eine Gruppe mit Hilfe der Jugendkunstform eines Raps die andere anmacht. Die Texte sind eindeutig, klar - ein Spiegel unseres Zusatandes draußen in der großen Welt und in den kleinen Welten von Wohnzimmern und Klassenräumen. Also eine sehr authentische inhaltliche Form.

Für die jungen Darsteller ist es jedoch schwer, Kunstform und Wirklichkeit  auseinander zu dividieren. Wir haben sie auf einen Weg gebracht, auf dem sie sehr emotional und ehrlich in das Stück einsteigen sollen. Und nun haben sich die Grenzen verwischt. Der Inhalt von "Zäune" ist ihnen persönlich so nahe gegangen, dass alles explodiert ist, was bei eine Theaterprobe nur explodieren kann. 70 Menschen waren zu höchst aufgewühlt, emotionalisiert, haben geweint, sich angeschrien, sich getröstet, haben sich missverstanden, haben sich entschuldigt, sich erneut bis auf die Schuhsohlen zerstritten...
Theater wurde nicht zum Freiraum, in dem man Zustände reflektieren, aufarbeiten und überhöhen kann, nein: Theater wurde selbst zum Zustand unserer Welt. Dieser Nachmittag hat jeden von uns erschüttert. Wir alle haben als veränderte Menschen den Theaterraum verlassen...

Es war ein sehr wichtiger Nachmittag. Vielleicht der Wichtigste im ganzen Projekt. Menschen gerieten gemeinsam in eine Krise, die genau so real in unserer Welt existiert. Die Krise wurde nicht in der Glückseligkeit der Begegnung vertuscht - nein: Sie kam lautstark hoch. Wie wichtig für uns alle!!!



Natürlich wurde auch geprobt. Und Schritt für Schritt nähern wir uns dem Ziel.
Jetzt nur die Nerven bewahren - und weiter!!



Ach ja - fast ist es untergegangen: Jakob aus Berlin wurde 18 Jahre alt. Von ganzem Herzen alles Liebe und herzlichen Glückwunsch!!!

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