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Freitag, 24. September 2010

Die Hauptschule Altenhagen…

… liegt in Hagens ältestem Stadtteil. Das Rittergut Altenhagen, dessen letzte Reste  im 19. Jh. dem Bau einer Eisenbahnlinie weichen mussten, gilt als Keimzelle der heutigen Stadt Hagen mit seinen fast 200.000 Einwohnern. Durch die vergleichsweise geringe Zerstörung im Zweiten Weltkrieg prägen heute noch sehr viele schöne Gründerzeithäuser das Stadtbild. Nach dem Zweiten Weltkrieg veränderten sich die Wohnstrukturen entscheidend. Viele sozial benachteiligte Familien mit niedrigem Einkommen, alleinerziehende Elternteile mit ihren Kindern sowie zahlreiche Mitbürger mit Migrationshintergrund zogen zu.

Eines der eindrücklichsten Bauwerke ist die Altenhagener Brücke, die als 450 m lange Hochbrücke gleichsam durch die Wohnzimmer der angrenzenden Häuser führt. Menschen aus 82 Nationen leben im Schatten der Brücke.

Die beiden Künstlerinnen Marjan Verkerk und Milica Reinhart haben in einer beispiellosen Kunstidee Interviews mit Frauen aus dem Umfeld der Brücke geführt, deren Lebensgeschichten in farbintensive Kunstwerke verwandelt und diese weithin sichtbar auf die Brücke übertragen. Die „Ebene II“ ist eines der Vorzeigeprojekte der Kulturhauptstadt RUHR.2010.



Das Gebäude der HS Altenhagen ist fast 100 Jahre alt. Das lebhafte Treiben in der Schule ist ein Spielgelbild der heutigen Stadtentwicklung: Hagen nähert sich bei den jungen Einwohnern jener Ausgeglichenheit, bei der auf einen deutschstämmigen Einwohner ein Jugendlicher mit Migrationshintergrund kommt. Die sozialen Reibungspunkte sind ein prägender Eindruck bei der Begegnung mit dieser Schule.

Das lutzhagen gestaltet seit 2006 jährlich mindestens ein riesiges Theaterprojekt mit Schülern dieser Einrichtung. In der täglichen Arbeit zweifelt man oft, ob Kunst die von außen eingeforderte Nachhaltigkeit bei Bildungsfragen und sozialen Schwierigkeiten einlösen kann. Die Wegstrecke von fünf Theaterprojekten, die wir nun zurück gelegt haben, gibt uns mehrfach die Bestätigung: Theater verändert jeden Menschen, es lässt keinen unberührt.



Ein Blick in die Gesichter genügt…

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